Sebastian gewinnt ShenAiXie Cup!
Der Sieger des ShenAiXie Cup wurde gekürt: Sebastian holt sich seinen zweiten A-Tier Sieg in Folge im Finale gegen Vinchester und erhält 3000$ Preisgeld. Das Finale war allerdings recht einseitig und wesentlich weniger sehenswert als die beiden Halbfinale. Insbesondere das Halbfinale zwischen Sebastian und Sitaux war eines der unterhaltsamsten und spannendsten Sets der neueren AoE2 eSportgeschichte. Die Titelfavoriten haben es derweil nicht einmal ins Halbfinale geschafft: Viper ist überraschend, aber verdient gegen den stark auftrumpfenden Mihai ausgeschieden, der wiederum kaum eine Chance gegen Barles hatte. Auf der anderen Seite des Brackets hat Sitaux die Hierarchie komplett durcheinander gebracht und zuerst Daut recht eindeutig und danach Hera in einem bis zum letzten Spiel gehenden spannenden Set bezwungen. Ebenfalls überraschend: das chinesische Duell zwischen Vivi und Yo ging zugunsten von Vivi aus - was angesichts der Tatsache, dass ShenAiXie, der Namensgeber des Cups und Sponsor des Preisgeldes, ein Zuschauer von Vivi ist, sehr erfreulich ist. Vivi hat offenbar Rekordsummen an Spenden eingenommen, allerdings kann ich euch für diese Behauptung keine verlässliche Quelle nennen. Wenn dies jedoch stimmt, sollte uns Vivi noch lange erhalten bleiben.
Nun doch Open Qualifier für Age of Mythology: Retold!
Es ist ein amüsantes hin und her mit den diesjährigen Qualifiern zum Red Bull Wololo Main Event. Nachdem es Unklarheiten über den genauen Erscheinungstermin und später den Zustand des Spiels gab, erteile das Turnierteam den Open Qualifiern von AoM: Retold eine Absage und beschränkte die Qualifier auf Invites-only. Das hat für Unmut gesorgt, denn einige RTS Größen wie Capoch hatten eigentlich vor, es zu versuchen. Capoch hat in frühen Tagen viel AoM gespielt und wäre dennoch niemand, der zu der Gruppe von Invites gehört hätte, die an den Qualifiern teilnehmen können. Vor ein paar Tagen jedoch kam die erfreuliche Neuigkeit, dass die Qualifier nun doch offen sind, also jeder eine Chance dazu bekommt, teilzunehmen. Die Qualifier werden allerdings sehr gestaucht innerhalb von zwei Tagen (14. & 15. September) stattfinden. Zur Zeit gibt es übrigens die closed Beta für alle Vorbesteller:innen des Spiels, falls jemand mal reinschnuppern möchte.
Es wird ernst: RB Wololo Ladder Qualifier in Endphase
Am 28. Juli werden die vier bestplatzierten Spieler:innen der Rangliste direkt zur Hauptveranstaltung im Castillo de Almodóvar del Río in Spanien eingeladen. Knapp zwei Wochen ist das hin und das bedeutet für alle: jetzt gilt's! Seit einiger Zeit wird auch fleissig gespielt. Liereyy, MbL, Hera und Yo haben sich auf den ersten vier Plätzen festgesetzt und können sich nun strategisch aussuchen, wann sie spielen. Die anderen müssen vornehmlich gegeneinander spielen und möglichst gute Winrates hinlegen. Es zählt das bis zum Stichtag höchste erreichte ELO, also nicht der aktuelle Wert. Spieler wie FreakinAndy, Daut und Capoch haben deutlich mehr Spiele auf dem Konto als viele ihrer Kontrahenten und kommen dennoch nicht an die Top 4 heran. Liereyy und MbL haben bei Nili ein Gespräch darüber geführt, wie sie die Ladder Qualifier wahrnehmen und geben dort auch ihre Prognosen ab. Schade nur, dass wahrscheinlich niemand mehr seine Spiele streamen wird, weil niemand gesniped und gekontert werden möchte. Hoffen wir, dass die Caster Lust haben, die Ladderspiele zu casten!
Zusätzlich sorgen die Mapscripts für einigen Unmut: FreakinAndy hat sich wiederholt über die Map Isthmus beschwert, bei der er nur ein Steinvorkommen und der Gegner drei habe. Dogao hat auf Sandrift Mapgens gehabt, auf denen sein gesamtes Holz auf der Seite des Gegners gespawnt ist. Vills spawnen immer noch mitten im Wald, die Ressourcen nicht zuverlässig, die Liste der Beschwerden ist lang und betrifft fast jede Map. Das sorgt natürlich für Frust, wenn doch vier der Plätze fürs Main Event über eben diese Rangliste erspielt werden können. Wir sind gespannt, wie die Organisator:innen mit diesen Problemen umgehen werden.
Tarnished Death Match Season 1 startet am 01. August!
Erinnert ihr euch noch an Death Match? Ihr startet post-Imp mit zehntausenden Ressourcen und produziert, als gäbe es keinen Morgen. Wenn sich das Spiel nach guten fünf bis zehn Minuten stabilisiert, wird es Zeit, auch noch so etwas wie eine Wirtschaft aufzubauen und sich die Kartenkontrolle zu sichern. Die Idee ist also: Action pur! Früher ein Teil der Rangliste und mittlerweile von Empire Wars abgelöst, ist dieser Spielmodus fast in Vergessenheit geraten. Die Organisator:innen dieses Turniers wollen die Erinnerung am Leben erhalten und statten das Turnier sogar mit einem Preisgeld von 100$ aus. Mitmachen darf jede:r, Elo-Grenzen gibt es nicht. Los geht's am 01. August. Klickt auf das Bild um mehr zu erfahren.
Wut Wald: Deutsches 4v4 Dunkler Wald Turnier
Die deutsche AoE2Germany Community veranstaltet analog zu Rage Forest das Wut Wald Turnier, wie das Vorbild wird 4v4 gespielt. Die Turniere von AoE2Germany sind immer gut organisiert und laden Spieler:innen aller Elo-Stufen ein. Daher ist dies sowohl für Veteranen des Dunklen Waldes als auch alle, die es noch werden möchten, die perfekte Gelegenheit zum Spielen. Heute (15.07.) ist der letzte Tag der Anmeldung, falls ihr Lust habt mit einem Team anzutreten. Hier könnt ihr ins Turnierhandbuch gucken und hier meldet ihr euch für das Turnier an. Viel Spaß! |
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Nili ist neuer Turnierkoordinator für World's Edge
Es ist doch keine Spiegel-Fabrik geworden, wer hätte das nur gedacht? Nili ist zurück und arbeitet für World's Edge als "Tournament Coordinator" - was genau das ist, weiß niemand so richtig. Auch Nili nicht, denn der findet sich nach eigener Aussage erst in den Job ein. Andererseits war er ja schonmal so etwas ganz ähnliches, bevor er sich dazu entschied, full-time Profispieler werden zu wollen und so in Interessenskonflikte geriet. Deshalb sollte ihm der (Wieder-)Einstieg nicht allzu schwer fallen. Wir freuen uns natürlich und ich hab auch gleich den ersten Vorschlag für einen möglichen Arbeitsauftrag: bitte füllt mal den Turnierkalender auf der offiziellen AoE Seite mit Inhalten! Ist ja peinlich, dass der immer noch leer ist...
Regrouping macht wieder Probleme
Das Regrouping-Verhalten von Einheiten, insbesondere Fernkampfeinheiten, scheint wieder auf dem Stand vor dem Fix zu sein, allerdings weniger konsistent. Woran das liegt, ist noch unklar, doch es häufen sich die Berichte und auch bei einigen Streamer:innen konnte dies ein ums andere Mal beobachtet werden. Falls euch das also wieder passiert, seid beruhig (soweit das geht), ihr seid weder wahnsinnig geworden noch unfähig. Das Spiel hat nur wieder den Hardcore-Modus angeschaltet. |
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Psychologische Kriegsführung |
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"It's a war game!" ist ein mittlerweile berühmt gewordenes Zitat von MbL. Diese drastischen Worte sollten unterstreichen, dass es darum geht, den Gegner zu besiegen und nicht irgendwelche Spielchen zu spielen. Es geht um was (meist Punkte oder Preisgeld) und dafür sind alle Mittel recht: auch das Lamen. Na gut, beim Lamen sind sich eigentlich alle einig: es ist schon doof, aber noch im Rahmen des Kompetitiven. Außerdem lässt es sich ganz gut verhindern, wenn man nicht gerade gegen MbL spielt. Dennoch stellt sich die Frage: was ist zulässig und was ist unzulässig?
Die hier im Bild dargestellte Interaktion zwischen FreakinAndy und dogao ist auf den ersten Blick amüsant und es ist naheliegend, sie als Quatsch abzutun. Dennoch hat die Beschwerde von FreakinAndy einen ernsten Kern. Dafür muss ich aber zuerst erläutern, was hier überhaupt das Problem von Andy ist. Im Spiel wählen wir zu Spielbeginn normalerweise eine Farbe zum Spielen - in der Regel unsere Lieblingsfarbe. Ich (Christian) z.B. spiele ausschließlich mit blau oder rot. Vipers Farbe ist gelb, Vinchesters Farbe ist rosa, TheMax war immer türkis und so hat jede:r Spieler:in eine Lieblingsfarbe. Das ist, wie gesagt, bei uns genauso wie bei den Profis. Das hat gleich mehrere Gründe: manche Farben haben visuelle Vorteile gegenüber anderen Farben, insbesondere auf der Minimap. Blaue Einheiten sind auf Wasserkarten weniger offensichtlich, während rote Einheiten deutlich stärker hervortreten. Außerdem, dies ist der zweite Grund, geht es um Vertrautheit, die Sicherheit schafft. In einem so komplexen Spiel, indem man adaptiv sein muss und dafür hochgradig konzentriert spielen möchte, muss man sich eine Spielumgebung und die Spielbedingungen schaffen, die so vertraut wie möglich sind, um sich vollständig auf das Spiel konzentrieren zu können.
Andy beschwert sich darüber, dass dogao die Farbe grau wählt, obwohl dieser für sich die Teamfarben anstellt, die anstatt der ausgewählten Farben der Spieler:innen der Übersicht halber Standardfarben anzeigen. Dogao sieht sich selbst daher gar nicht in grau, seiner selbst gewählten Farbe. Grau ist allerdings eine Farbe, die grundsätzlich schlechter auf der Minimap sichtbar ist - für Freund und Feind. Andy hingegen ist dafür bekannt, in Orange zu spielen. Da er aber dogao aus besagten Gründen nicht in grau sehen möchte, wird er dadurch dazu gezwungen, selbst auch in Teamfarben zu spielen, was ihm jedoch seine orangene Farbe - und damit die Vertrautheit nimmt. Dogao hingegen spielt durch die Teamfarben sowieso in den für ihn gewohnten Farben und damit unter vertrauten Bedingungen. Er wählt also grau in voller Absicht, Andy zu einer ihm ungewohnten Farbe zu zwingen. So kommt Andys Urteil zustande und er spricht von Unsportlichkeit. Es mag übertrieben klingen, aber für Profis kann sich so etwas schnell in einen psychologischen Nachteil niederschlagen, der in schlechterem Gameplay mündet. Um ein paar Beispiele zu nennen: Viper hat vor kurzem in seiner Kritik von Spielen um Platz drei gesagt, dass er gerne etwa zwei Stunden vor seinem Set isst und sich nur dann optimal vorbereitet fühlt. Jordan spielt tagsüber signifikant konzentrierter als abends. Beides hat vor allem mit Routinen zu tun und Farben sind da nicht ausgenommen, immerhin ist AoE ein Spiel, das stark auf der schnellen visuellen Wahrnehmung beruht.
Es gibt viele andere Beispiele dafür, wie wir den Gegner in AoE psychologisch unter Druck setzen können. Dazu zählt das Taunten, also die Nutzung von Zahlen im Chat, damit ein Sprachsample abgespielt wird. Diese Funktion heißt nicht umsonst Taunt (Verhöhnung). Auch das Pingen auf der Karte kann toxisch sein und damit eine Form der psychologischen Kriegsführung darstellen, beispielsweise wenn man einen Sneak des Gegners entdeckt und ihn darauf hinweist oder ihm mit einem Ping vor Augen führt, dass man gerade mit einem Mangenschuss seine Armee vernichtet hat. Klickt einfach mal auf das Bild oben und schaut euch MbLs Ausführungen dazu an. Ein letztes Beispiel nenne ich noch: das Pausieren während eines Spiels. Ein singuläres Pausieren ist sicherlich kein Problem. Aber wenn man in gerade microintensiven Spielabschnitten pausiert und den Spielfluss unterbricht, kann das denjenigen, der eigentlich hoch konzentriert ist, ganz schön aus der Bahn werfen - insbesondere wenn dies wiederholt während eines Spiels vorkommt. Umgekehrt ist auch das unangekündigte Entpausieren gemein, da man in diesem Moment eine Macht ausübt, die unter fairplay Bedingungen erst ausgehandelt werden müsste. Bereits ein solches Zeichen, das im Subtext "Ich stehe über den fairplay Konventionen" aussagt, kann psychologisch Niederschläge finden und das Gameplay des Gegners verschlechtern, der erstmal seinen emotionalen Haushalt wiederherstellen muss und sich darauf konzentriert, nicht von der Provokation beeinflusst zu werden.
In diesem Kontext erscheint mir der Konflikt von Andy und dogao durchaus relevant. Klar, es ist ein Kriegsspiel und psychologische Kriegsführung ist eine Form der Kriegsführung. Wir sollten uns aber vor Augen führen, dass eben kein Krieg geführt, sondert eSport getrieben wird und daher Sportlichkeit ein hoher Wert ist. Dogaos Verhalten erscheint mir vor diesem Hintergrund als sehr schwierig. Sein Kommentar, den ihr im ersten Screenshot dieses Beitrags sehen könnt, impliziert sogar, dass er dies nicht nur bewusst getan hat, sondern Andys Beschwerde öffentlich bagatellisiert. Unsportlicher geht's eigentlich kaum. |
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WeSports beantwortet Community Fragen
WeSports hat in diesem Jahr ihr AoE II eSport Team gegründet und namhafte Spieler verpflichtet: Liereyy und Hearttt, beides ehemalige Teammitglieder bei Aftermath (aM). Wer sich dafür interessiert, wie die beiden zu WeSports gefunden haben, was ihre Ziele sind und was von WeSports zu erwarten ist, wird in diesem Interview sehr ausführliche Informationen finden. Die Fragen stammen allesamt aus der Community und wurden im Vorfeld gesammelt.
Das Fox-Team stellt sich vor!
Auch das Fox-Team startet eine kleine Youtube-Kampagne, um sich vorzustellen. Dabei sind seltsam sympathische Videos zustande gekommen, inklusive einer Käseverköstigung (es ist ein französisches Team, after all). Im Team sind Sebastian, Margougou, Mihai und Dark. Letzterer konnte jedoch nicht zum Teamhaus reisen. Falls ihr mehr über Sebastian erfahren möchtet, empfehle ich euch außerdem unser Interview mit ihm sowie eine Dokumentation über ihn von Tiramis.
Musik für unsere Ohren!
Ein Künstler und offenkundiger AoE Fan hat auf seinem Youtube-Kanal alle möglichen AoE Lieder des Soundtracks mit eigenen Instrumenten nachgespielt und es hört sich fantastisch an. Ich hatte viel Freude daran, mich durch die Videos zu klicken und füllte einen halben Arbeitstag mit dieser musikalischen Begleitung. Wollt ihr es mir gleich tun, klickt einfach oben aufs Bild, um das Lied "Drizzle" zu hören.
Die Geschichte von AoE II von Hera & Daut
Hera und Daut haben in einem über zwei Stunden laufenden Video einen umfassenden Einblick in die Geschichte des eSports von AoE II gegeben. Daut ist in diesem Video der Zeitzeuge und Hera der Moderator und zusammen gelingt es ihnen wunderbar, einzigartige Erinnerungen wiederaufleben zu lassen und die Entwicklung des Spiels entlang der kompetitiven Szene nachzuzeichnen. Mehr will ich euch gar nicht dazu sagen, also schnappt euch Popcorn und ein kühles Getränk und lasst euch berieseln! |
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Wir hoffen, euch hat diese Ausgabe des Newsletters gefallen! Felix & Christian |
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www.startthegamealready.de
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