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Der Age of Empires II - Podcast
AoE News

Neues DLC ist erschienen: Victors & Vanquished

Das neueste AoE II-DLC erschien am 14. März und umfasst 14 aufgearbeitete Szenarien aus dem Steam Workshop sowie 5 brandneue Szenarien. Die neuen Szenarien beinhalten unter anderem Ragnar Lothbrok und die Eroberung Nordeuropas, Otto den Großen, der sich gegen Wikinger, Ungarn und Franken verteidigen muss sowie Oda Nobunaga, in dessen Szenario man eine von sechs verschiedenen Fraktionen wählen kann. Außerdem wurde angekündigt, dass es unabhängig vom DLC ein zeitlich befristetes Szenario mit dem Titel Die Belagerung geben wird. Darin kann man entweder alleine oder im Coop die Belagerung von Konstantinopel von 1453 nachspielen können. Wir werden uns das DLC genauer ansehen und euch natürlich in einem Podcast darüber berichten!

Neue Quality of Life Features

Gleichzeitig mit dem DLC gab es ein neues Update, das neue Quality of Life Features ins Spiel bringt. Darunter versteht man Features, die das Spielerlebnis verbessern, ohne etwas grundlegend zu ändern. Eines der frühestens Quality of Life Feautures in Age of Empires II beispielsweise ist Multiqueue, also dass man aus mehreren Gebäuden gleichzeitig Einheiten erschaffen kann, statt sie mühsam einzeln auswählen zu müssen. Mit dem Update wurden nun folgende Veränderungen vorgenommen, abgesehen von unspezifizierten Bug Fixes:

  1. Das Regrouping-Verhalten wurde so verändert, dass Einheiten in der Linienformation nur noch bei sehr weit entfernten Klicks (30 Tiles oder mehr) sich zusammenfinden müssen, sodass in Zukunft nicht mehr weiter vorne befindliche Einheiten erst zu den weiter hinten befindlichen Einheiten zurücklaufen, statt am Zielpunkt auf die anderen Einheiten zu warten.
  2. Wenn man Militäreinheiten in mehrere Transportschiffe und Belagerungswaffen einquartieren möchte, verteilen sie sich nun automatisch gleichmäßig, sodass sie nicht mehr mühsam einzeln zugeordnet werden müssen, sobald ein Transportmittel voll ist.
  3. Dorfbewohner können nun mit einem Hotkey manuell Nahrung abgeben, statt dass man sich mit Rechtsklick auf das Dorfzentrum und dann wieder auf die Ressource zurück befehlen muss.
  4. Dorfbewohner können nun mit dem Hotkey "Seek Shelter" in nahegelegene Gebäude (in denen das möglich ist) automatisch einquartiert werden, zusätzlich zur Dorfglocke, mit der Dorfbewohner alle zum nächsten Dorfzentrum gehen, um Schutz zu suchen.
  5. Alle Gebäude, in denen Man Dorfbewohner einquartieren kann, erhalten einen "Zurück zur Arbeit" Hotkey.

Neue Balance Changes

Ebenfalls teil des Updates sind eine handvoll Balance Changes. Die Georgier starten nun mit den Standardressourcen und nicht mehr mit 50 Nahrung weniger, außerdem wurde der Regenerationsbonus der Kavallerie verändert, sodass sie nun pauschal ab der Feudalzeit 15% Lebenspunkte pro Minute regenerieren. Außerdem wurden Monaspa etwas generft, indem sie mit 14 Sekunden fortan 3 Sekunden langsamer erschaffen werden und sie ihren Schadensbonus nur noch mit sieben statt fünf Einheiten in ihrer Nähe erhalten.
Die Inca hatten scheinbar einen Bug, durch den ihre Nahrungsvergünstigung für Adlerkrieger und Plänkler nicht richtig berechnet wurden. Dieser Bug wurde nun gefixed. Ob man das wirklich einen Balanche Change nennen kann, sei mal dahingestellt. 
Außerdem können Italiener ihre Genueser Armbrustschützen vier Sekunden schneller, nämlich innerhalb von 14 Sekunden erschaffen und Tataren müssen nicht mehr die Belagerungskunst der Timuriden erforschen, um Brandkamele zu erschaffen, sondern sie können sie ab der Imperialzeit ganz einfach aus Belagerungswerkstätten produzieren. Dafür brauchen sie nun 10 Sekunden länger (insg. 30 Sekunden), um erschaffen zu werden.

Memb sorgt sich um (seine) eSport Zukunft

Am 8. März veröffentlichte MembTV ein Video auf seinem Youtubekanal, indem er drei Themen ansprach: (1) Hidden Cup V und seine Enttäuschung, nur ein Set mit T90 gecastet zu haben, (2) seine Sorge, dass die Dominanz von Hera womöglich die Attraktivität des eSports schmälert und (3) seine Sorge um seinen eigenen Kanal, denn er hat nach eigenen Aussagen ein Rekordtief an Zuschauer:innenzahlen und erhält wenig Rückmeldung von Microsoft zwecks eines neuen Turniersponsorings. In diesem Zuge sagte er auch, dass er gerade sehr wenig motiviert sei, ein Teamturnier wie Battle of Africa zu hosten, da er sich nicht vorstellen kann, dass dieses angesichts des GL Rosters noch kompetitiv wären. Nachdem Nili als Content Creator größtenteils aufgehört hat, würde mit Memb bereits der zweite von drei Turnierpfeilern der AoE Szene zusammenbrechen. Die Aussage von T90, er sei sich noch nicht sicher, ob es ein Hidden Cup VI Turnier geben werde, passt leider in dieses Narrativ, wobei Membs Gründe vor allem auf sinkenden Zuschauer:innenzahlen und damit sinkenden Einkünften beruhen und davon T90 sicherlich nicht betroffen ist.

Dennoch stellt sich sie Frage, wie sich gegenwärtig große Turniere rentabel finanzieren lassen, wenn man nicht gerade Red Bull heißt. Von der Arbeit, die solche Turniere umfassen, wollen wir garnicht erst reden. T90 hat angemerkt, dass auch HC 5 nicht ausbalanciert war, wobei diese Wortwahl lediglich ein Euphemismus für ungesund ist. In diesem Lichte und anlässlich des Videos von Memb stellt sich also ernsthaft die Frage, wie die eSport Zukunft von AoE aussieht. Zur Zeit gibt es lediglich eine unterminierte Ankündigung von RB Wololo, ansonsten gähnende Leere und offenkundig auch nichts in der Mache, wenn wir Memb Glauben schenken dürfen. T90 wird erstmal eine Erholungszeit brauchen. Dave hostet keine Turniere und alle anderen Akteur:innen sind schlichtweg zu klein, um gesponsort zu werden. Ist das der Anfang des langsamen Abstiegs der eSportszene? Zumindest scheint es so, als müssten sich die Hosts anpassen, denn die ohnehin nur von Einzelpersonen getragene Community wächst vielleicht in Zuschauer:innenzahlen, sie schrumpft aber im Funding und in der Zahl von Turnierhosts. Dass Hera seit geraumer Zeit alles gewinnt und damit die Spannung sinkt, ist zwar in erster Linie ohne Zusammenhang hierzu, aber es hilft der Sache auch nicht gerade, insbesondere unter der Maßgabe, dass alle ernsthaften Konkurrenten von ihm über 30 sind und in Lebensabschnitten stecken, die Hera noch eine Weile nicht kennen wird. Wer aber ist nun an dieser Misere Schuld? Ich meine nicht an Heras Dominanz, denn das ist keine Misere. Ich meine das drohende Loch in der eSport Szene.

Die Antwort auf diese Frage ist wahrscheinlich nicht mit Gewissheit zu geben, aber ich (Christian) vermute, dass es weder Hera, noch die anderen weniger guten Spieler sind. Auch die Caster und Hosts sind es nicht, denn die tun ja offenkundig ihr Bestes und stellenweise sogar mehr als das, wie Nili betonte. Bleibt meines Erachtens nur noch eine Antwort, die aber wenig Hoffnung gibt: es fehlt am ernsthaften Support durch Microsoft. Die sehen den eSport wahrscheinlich nur als günstiges Marketing für die Singleplayer Inhalte, die sie verkaufen können, denn das ist, was die meisten Spieler:innen interessiert. Wir stehen womöglich an einem Scheideweg, ohne es zu wissen. Entweder beginnt Microsoft endlich mal richtig in den eSport zu investieren (und zwar nicht nur durch kleine Preisgelder, sondern durch Events und Turniere) oder es beginnt gerade dieselbe Phase, wie nach den Wolf Cyber Games 2002, als Microsoft schlichtweg das Spiel als eSport Spiel aufgab. Wir müssen ein ums andere Mal festhalten, dass unser eSport von wenigen Einzelpersonen getragen wird und anders als bei den Spielern, gibt es da keinen Nachwuchs, der sich in den vergangenen 10 Jahren etablieren konnte. Ich glaube allerdings nicht, dass Microsoft sich groß daran stören würde, wenn T90 und Memb jetzt den Nili machen. Insofern genießen wir einfach den Moment und hoffen, dass er lange anhält. Außerdem können wir zwar nicht mit Gewissheit die eSport-Entwicklung prognostizieren, dafür aber mit viel Zuversicht sagen, dass AoE II sogar ohne einen groß angelegten eSport weiter gespielt werden wird - auch kompetitiv.

Ist das Hidden Cup Konzept noch zeitgemäß?

Sowohl aus der Perspektive von Zuschauer:innen als auch aus der von Spielern lässt sich ohne Zweifel festhalten, dass Hidden Cup V ein Erfolg war. Das Turnier verspricht mit seiner Prämisse, den Spielern geheime Identitäten zu geben, dass Underdogs eine höhere Chance haben. In Hidden Cup IV war dies Jordan, der es bis ins Finale schaffte. Im Hidden Cup V gelang es ACCM ins Halbfinale vorzudringen und so stark zu spielen,das sein Reveal für eine freudige Überraschung sorgte. Andere Überraschungen waren das Ausscheiden von Mr. Yo und TaToH in der ersten Turnierrunde, letzterer sogar 0:4 gegen ACCM. Das wirkt wie ein gigantisches Upset, also ein unwahrscheinliches Ergebnis, und man ist deshalb geneigt, dies auf die geheimen Identitäten zurückzuführen. Doch es stellte sich heraus, dass TaToH an dem Tag sehr krank war und wegen der festen Spieltermine keine Verschiebung beantragen konnte. Er spielte sogar für einen ACCM derart unerkennbar, dass dieser dachte, gegen den vermeintlich schlechtesten Spieler im Main Event (Mihai) gespielt zu haben.

Ansonsten gab es keine echten Überraschungen, weder für Spieler noch für die Caster, sodass man sich die Frage stellen darf, ob denn ein Turnier mit einem zufälligen Seeding, das bei einer weniger vorteilhaften Verteilung in den Brackets gleich mehrere tragende Sympathieträger und Zuschauer:innenmagneten zu Turnierbeginn eliminieren könnte, nicht ein sehr riskantes Unterfangen ist - insbesondere weil ja eben nach der ersten Runde fast alle Spieler erkannt werden. Aus Sicht von eSport-Organisationen ist es wenig vorteilhaft, wenn das eigene Logo nicht sichtbar ist. Außerdem ist ein wesentlicher Teil jeden kompetitiven Sports die Vorbereitung auf den Gegner, die zumindest in der ersten Runde nicht unbedingt möglich ist. Damit aber Spieler ohne Team nicht unter einem Informationsnachteil leiden, wurde allen mitgeteilt, welche Spieler in welchem Teil des Turnierbaums gelandet sind. So können sich alle gleichermaßen gut um Trainingspartner kümmern. Ansonsten hätte z.B. GL einen Vorteil, weil die sich, wenn sie wirklich als Team agieren und sich gegenseitig helfen möchten, quasi das ganze Bracket noch vor der ersten Runde erschließen können. Anders, als die ursprüngliche Prämisse des Turniers lautete, sind die versteckten Identitäten im Jahre 2024 also gar nicht mehr für die vermeintlichen Underdogs relevant, sondern lediglich für Zuschauer:innen.

Ich (Christian) vermute, dass T90 sich dessen bewusst ist und abwägen wird, ob er sich nicht etwas Neues statt Hidden Cup VI ausdenken sollte. Seinem Zweifel hat er zumindest in seiner Abschlussrede kundgetan, als er mehrfach betonte, dass HC VI nicht sicher sei. Lasse ich HC V Revue passieren, hatte ich zwar einerseits viel Spaß mit dem Turnier, aber für mich lags vor allem daran, dass T90 ein großartiges Rahmenprogramm auf die Beine gestellt hatte, dass die Spiele spannend gemacht und die Downtime zwischen den Spielen erheblich verringerte. Nun stelle man sich vor, T90 schafft es, diese Produktionsqualität auf ein neues Turnierformat zu übertragen. Ich würde es mir ansehen. Das Hidden Cup Konzept ist meines Erachtens durchaus noch interessant und wahrscheinlich ein Konzept, das nie so richtig aus der Zeit fallen kann, weil es quasi per Definition mit sinnvollen Konventionen bricht. Solange es also einmal im Jahr (wenn überhaupt) ein Hidden Cup gibt, wird das niemals zum Problem werden. Wenn dies allerdings das einzige große T90-Turnier ist, sieht die Sache zumindest für T90 anders aus, denn dann überlässt er Memb mehr oder minder die richtigen kompetitiven Settings, die den Pros auch mehr bedeuten. Ich bin gespannt, wie T90 damit umgehen wird.

Empfehlungen

Felix empfiehlt Viper vs Youpudding Set

Ich hab's nicht gesehen, aber als ich Felix gefragt hatte, ob er noch etwas Wichtiges im Newsletter untergebracht wissen möchte, empfahl er mir das Set von Viper vs. Youpudding im Sudden Dessaster Turnier. In Sudden Dessaster verliert der Spieler, der sein Start-Dorfzentrum verliert, ganz automatisch. Das befeuert natürlich aggressives Spielen und wilde Strategien. Das Set könnt ihr gemeinsam mit mir hier nachholen:

 

The Company Man - Satirischer Plattformer mit kurzer Spielzeit

Während meines Urlaubs hatte ich (Christian) zwei Spiele im Gepäck: das neue Zelda-Spiel Tears of the Kingdom und The Company Man. Von einem Spiel habt ihr sicherlich schon gehört, aber ich möchte euch ohnehin das andere nahe legen. The Company Man erschien 2021 und ist ein Plattformer mit genau zwei Mängeln: man kann sich nicht ducken und man kann nur geradeaus schießen, was man als halbes Verbrechen in einem Plattformer bezeichnen kann. Damit ist aber alles Negative gesagt und obwohl diese beiden Mängel seltsam fundamental sind, stören sie nicht, denn das Spiel ist im normalen Schwierigkeitsgrad leicht zu bewältigen.

Jetzt kommt der Teil des Spiels, der zu meiner Empfehlung führt. In The Company Man spielt ihr Jim, dessen Motivation es ist, CEO des Unternehmens "Good Water" zu werden, indem er sich die Karriereleiter durch jede Abteilung des Unternehmens hochkämpft. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Jim nutzt als eine Art Schwert seine Tastatur und als Fernkampfangriff unterschiedliche gewaltsame Emailprojektile. Die Kampfhandlungen sind Metaphern für die Arbeitswelt: Gegner zu besiegen bedeutet in der spielinternen Logik, sie zu feuern. Diese Gegner sind Abteil für Abteilung unterschiedlich, inklusiven den Abteilungsleitern, welche einzigartige Bosse darstellen.

Ihr begegnet z.B. in der Abteilung "Kundenservice" gestressten Telefonservicemitarbeiterinnen, die Feuer speien, in der HR Abteilung kämpft ihr euch durch verrückt gewordene Bürokraten und die Finanzabteilung wird von so unterkühlten Leuten betrieben, dass das Level vereist ist. Diese satirische Überspitzung ist unterhaltsam und kurzweilig, weshalb ich große Freude hatte, durch die Level zu springen. Dazu kommt, dass die große Stärke des Spiels im Visuellen liegt: für ein kleines Indiespiel strotzt es nur vor aufwendigen und witzigen Animationen. Eine Geschichte dürft ihr allerdings nicht erwarten, ebenso wenig eine besondere Herausforderung. Wer aber, wie ich, durchaus selbst Teil der stellenweise absurden Corporate World ist, wird nicht umhin kommen, eigene Bezüge zu den zahlreichen überzeichneten Klischees herstellen zu können. 

 

Wir hoffen, euch hat diese Ausgabe des Newsletters gefallen!
Felix & Christian

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